Anja Hradetzky Stockmanship Rinder treiben

Filmreihe über Stockmanship!

Das Netzwerk Mob Grazing hat andere Pionierinnen und mich gefilmt und Lernvideos über Stockmanship daraus gemacht! Auf Deutsch!!
Durch gezielte Körpersprache und Bewegungsmuster wird die Arbeit mit Rindern sicherer, effizienter und vor allem stressfreier – für Mensch und Tier.

Doch bisher gab es neben ein paar Beschreibungen wie meinen kaum deutschsprachiges Material zu diesem Thema. Das Netzwerk Mob Grazing hat das geändert! In der dreiteiligen Filmreihe geben deutsche Pionier*innen des Stockmanship einen Einblick in ihre Praxis:

Film 1: Wer macht Stockmanship? Lerne Praktiker*innen und ihre Beweggründe kennen.

Film 2: Wie geht Stockmanship? Grundkonzepte anschaulich erklärt.

Film 3: Wo nützt Stockmanship? Die Vorteile für deinen Alltag mit Rindern.

Aber das ist noch nicht alles: Es wurden Stockmanship-Anleitungen übersetzt, weiterführende Literatur zusammengestellt und ein lustiges Lernspiel entwickelt. Diese Ressourcen findest du kostenlos auf https://www.mob-grazing.de/stockmanship

Das Ziel: Stockmanship in Deutschland bekannt und zugänglich machen. Schau rein und entdecke, wie du den Umgang mit deinen Tieren revolutionieren kannst!

Welche Fragen hast du zu Stockmanship? Kommentiere gern unter den Videos – dann werden sie auch von anderen Menschen gefunden. 🙂

Stockmanship Netzwerk Mob Grazing
Da bin ich als kleiner Mensch hinter einer kleinen Herde in einer ausgeräumten Landschaft zu sehen…

Stockmanship in Kürze

Stockmanship ist eine wesentliche Praxis im entspannten Umgang mit Nutztieren, die auf respektvoller Kommunikation zwischen Mensch und Tier basiert. Besonders in der Beweidungsmethode des Mob Grazing, bei der Rinder in regelmäßigen Abständen umgestellt werden, ist es entscheidend, die Tiere stressfrei zu führen. Durch gezielte Körpersprache und das Verstehen der natürlichen Verhaltensmuster der Tiere kann der Mensch sicherstellen, dass diese sich sicher und wohlfühlen.

Achtsame Haltung gegenüber Rindern

Eine achtsame Haltung fördert nicht nur das Wohl der Tiere, sondern erleichtert auch die Arbeit der Landwirtin. Der respektvolle Umgang mit den Tieren trägt zur Effizienz und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft bei. Das Konzept von Stockmanship unterstützt also nicht nur die täglichen Aufgaben wie das Umtreiben der Herde, sondern sorgt auch für eine langfristig gesunde und produktive Tierhaltung.

Kooperation im Zonenkonzept

Ein zentrales Element ist das Einhalten der persönlichen Zonen der Tiere, was den Stress minimiert und die Zusammenarbeit fördert. Der Mensch wird dabei nicht als dominanter Akteur wahrgenommen, sondern als Partner, der das Wohl der Tiere im Blick hat. So entstehen nicht nur gute Arbeitsbedingungen, sondern auch eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Tier und Mensch, die für eine neue Art Landwirtschaft in meinen Augen wünschenswert ist.

Was Kanadier gegen die Wölfe tun

Ganz gruselige Sache – die Wölfe sind aktiv. Damals in Zempow war auch einer unterwegs und hat seine gleichmäßige Pfotenspur im Schnee hinterlassen. Wenn ich morgens mit den Hunden meine Koppelrunde gedreht habe, konnte ich beobachten, wie aggressiv die Mutterkühe gegen die Hunde angehen, wenn nachts der Wolf da war.

Der Kanadier Brian Delinte hielt kürzlich darüber einen Vortrag, welche Lösungsansätze er hat.

Ann Seng schreibt in ihrem Blog davon:

In seinem Vortrag erzählte uns Brian von den Erschwernissen, mit denen sie als Schaf- und Rinderzüchter in Kanada klar kommen müssen. So gibt es in Alberta zwar sehr viel Land um große Schaf- und Rinderherden zu halten, es kommt jedoch immer wieder zu Übergriffen auf die Herden durch Raubtiere. Zu diesen zählen zum Beispiel Wölfe, jedoch auch Grizzly Bären, Braunbären und Pumas. In Kanada ist es häufig erlaubt die Wölfe zu erschiessen. Brian verwies jedoch darauf, dass es sich dabei nur um eine kurzfristige Lösung handele.

Im Gegenteil setzt er darauf, Veränderung im Verhalten der Herden frühzeitig erkennen und einzugreifen, bevor Herdentiere gerissen werden. Sind Kuhherden zum Beispiel gestresst, ist es durchaus möglich, dass ihnen seit mehreren Tagen Wölfen auf der Spur sind, die die Herde bereits „testen“ um zu sehen ob sie hier leichte Beute machen könnten.

Erkennt man nun, dass eine Herde „getestet“ wird, hat man die Möglichkeit die Herde in ein anderes Gebiet zu treiben oder bereits geschwächte Tiere aus der Herde zu entfernen. Dies beugt einem Wolfsangriff vor. Weiterhin versucht man auf Brians Ranch, den Rindern beizubringen, sich selbst zu schützen. So werden vor allem im Winter die Herden abends zugefüttert um sie zusammen zu treiben und sich so gegenseitig Schutz zu bieten. Denn wenn die Mutterkühe ihre Kälber in dem Schutz der ganzen Herde unterbringen, wird es für Raubtiere wie Wölfe deutlich schwerer, an ihre Beute heran zu kommen.

Quelle: http://annshorsemanship.de/uncategorized/brian-delinte-ueber-stockmanship