Am 13. Dezember findet ab 18.30 Uhr in der Aula der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ein Ökostammstisch zum Thema Low Stress Stockmanship statt.
Eingeladen sind Wilhelm Schäkel und Karoline Behr von der Bio Ranch Zempow.
Hier mein Artikel für den Ökolandbaucampus-Blog der HNE
Kurz vor Weihnachten lauschten 45 Leute in der Aula den Erklärungen von Dr. Wilhelm Schäkel zu Low Stress Stockmanship, dem stressarmen Umgang mit Herdentieren. Die Organisatoren des Ökostammtischs luden den Betriebsleiter der Bio Ranch Zempow und die Herdenmanagerin Line Behr nach Eberswalde ein.
Low Stress oder Natural Stockmanship steht für eine Methode, nach der ein Mensch durch Körpersprache, Position und Bewegungsmuster eine Herde lenken und leiten kann. Wilhelm Schäkel zeigte den Studenten wie eine Kuh sieht und wie er durch Hin- und Herlaufen die Aufmerksamkeit aller Herdenmitglieder auf sich zieht. Je näher der Mensch der Herde kommt, umso stärker wird sein Impuls und die Tiere werden im rechten Winkel zu der gelaufenen Linie losgehen. Sobald das Tier sich bewegt, nimmt der Mensch den Druck weg, bleibt nicht dran, sondern vergrößert den Abstand und wendet den Blick von einzelnen Tieren ab.
Bilder vom Alltag auf der Bio Ranch Zempow rundeten die kurze Einführung in die Methode ab. Es gab Fragen zum Umgang mit Bullen, zum Besuch des Tierarztes und ob Low Stress Stockmanship mit allen Rassen möglich ist. Wilhelm Schäkel sprach auch über die Motivatoren der Kuh. Angst ist der stärkste Motivator, gefolgt von den Hormonen und Futter (Gier). Vertrauen, den schwächsten Motivator, muss sich der Mensch erst erarbeiten. Line Behr meinte dazu jedoch, dass es genügt, die Herdenkontrolle bewusst durchzuführen, da es da schon einen Trainingseffekt sowohl beim Menschen als auch bei den Tieren geben kann.
Wer sich für die praktische Umsetzung interessiert oder die Methode erlernen will, kann ein Traineejahr im Herdenmanagement auf der Bio Ranch Zempow absolvieren oder an einem der Seminare oder Workcamps teilnehmen.