Manche Leute sind der Meinung, dass man die Methode nur mit halbwilden, also nicht-zahmen Tieren anwenden kann. Aber jede Kuh „funktioniert“ nach den gleichen Prinzipien, deshalb sind viele Ansätze auch bei Milchvieh anwendbar, mit dem der Mensch durch das tägliche Melken viel Körperkontakt hat.
Hier siehst du ein Video, wie ich meine Milchkuhherde zum Melkstand treibe.
Hier ein Artikel (PDF zum Download) über Stockmanship für Milchvieh in Englisch, geschrieben von Paul Rapnicki (University of Minnesota) und Jim Lewis (Manager of Emerald Dairy II).
Das passende Video zum Text: Colostrum Collection mit einfacher Bud Box für Milchkühe
Hier ein Video, bei dem der Balancepunkt an der Schulter gut zu sehen ist: Milk Cow responses to stockman
Sehr interessante Aspekte über Milchvieh auf Englisch vom National Dairy Farm Program:
Ich beschreibe mal auf deutsch ein paar Sachverhalte:
- Kuh im Fressgitter wird ihr Bein belasten, wenn wir drücken und wir können zB relativ sicher ihr Euter untersuchen
- Kuh dreht sich ein Stück beiseite, wenn sie uns mit dem anderen Auge anschaut
- Kühe gehen routinemäßig zum Melkstand, wir beobachten Stresszeichen – das bei uns gerade in Mode kommende treibende Tor wird heruntergelassen und macht Geräusche, woraufhin sich die Kühe dichter zusammenstellen, am Ende wird es zu eng
- Training einer Färse im Melkstand beim Anrüsten still zu stehen: Hand ans Euter, sobald sie still steht, wird losgelassen –> nimmt man sich am Anfang bewusst Zeit für diese Übung, wird sie nie eine tanzende Färse sein!
- Ruhe im Melkstand, Kühe kommen freiwillig rein, die Melker stehen ihnen nicht im Weg, drehen sich weg – jede Kuh wird sich gut reinstellen ohne dass der Melker nachhilft
- Fluchtzone der Kuh wird in einem Auslauf gezeigt, die Kuh dreht sich zu ihr, weil sie den Menschen im Blick behalten will
- nicht im toten Winkel stehen
- Färsen werden im Auslauf bewegt
- Neugier, wenn Plastik herumliegt, die Bewegung der Herde wird gestört
- wir müssen nicht von hinten treiben, denn Kühe folgen Kühen