Schon vor einem Jahr traute ich mich in die Höhle des Löwen und trieb mit Johann vor dem Bauch, eingehüllt in Schaffell und Tragecover (denn es war seeehr kalt), die Auerochsen-Rückzüchtungen des Nationalparkvereins in den Fangstand. Ganz langsam, Mini-Schritt für Mini-Schritt, dann noch eine dünne Litze zum Absichern… Denn Wegrennen wäre mit Baby im Tragetuch nicht möglich gewesen. Aber es klappte.
Während des Babyjahrs konnte ich hier und da mal wieder (Mutter-)Kühe treiben. Nun mit mehr Verständnis für die Sorgen der Mütter um ihre Kälber. 😉 So blieb ich also am Ball, schaffte es aber kaum, ein paar Zeilen dazu zu schreiben.
Ende November führte unser Weg nach Ostfriesland, um mit 16 Bundesfreiwilligen Stockmanship einzuüben. Die Theorie lief intuitiv und interaktiv, um die jungen Leute nicht in virtuelle Welten abschweifen zu lassen. In der Praxiseinheit gingen jeweils 8 mit Ani spazieren, die übten sich in Respekt und Mut und ein paar sensiblen Schritten. Denn da die Heckrinder sonst „mit Landrover und Trecker festgesetzt“ werden, um sie zu schießen, genügte eine schnelle Bewegung und sie waren am anderen Ende der Weide, welches sehr weit weg war. Sehr eindrücklich war der Bulle, der aussah als wäre er aus einer Spanischen Arena entkommen. Er war ungelogen einen halben Meter größer als die Kühe, aber nicht territorial veranlagt, sodass er immer mit der Herde mitzog. Trotzdem aufregend!